Bartöl macht den Bart schön

Was haben Motoren und Bärte eigentlich gemeinsam? Ohne Öl wird’s irgendwann komisch! Zwar fangen Bärte nicht gleich an zu qualmen, wenn man das Öl vergisst, aber für die regelmäßige Bartpflege ist ein gutes Bartöl einfach …

Was haben Motoren und Bärte eigentlich gemeinsam? Ohne Öl wird’s irgendwann komisch! Zwar fangen Bärte nicht gleich an zu qualmen, wenn man das Öl vergisst, aber für die regelmäßige Bartpflege ist ein gutes Bartöl einfach ein Muss. Woraus besteht Bartöl, wofür ist es gut und was macht man damit eigentlich, dazu kommen wir jetzt.

Für was ist Bartöl gut?

Mann trägt heute wieder Bart. Damit der aber nicht wie ein explodierter Hamster aussieht, muss er gepflegt werden und hier kommt das Bartöl zum Einsatz. Ein gutes Bartöl gibt dem Bart Feuchtigkeit, schützt das Barthaar und die Haut und liefert der Haut Nährstoffe für einen kräftigen Bart. Dabei soll es den Bart weder beschweren noch verkleben. Es macht das Barthaar weicher und geschmeidiger, gleichzeitig aber auch kräftiger. So sorgt es dafür, dass man den Bart mit geringem Aufwand stylen kann, dass er gegen Umwelteinflüsse und Essensreste gewappnet ist und gleichzeitig leicht und gesund aussieht. Deshalb sollte Bartöl in jede Bartpflege gehören.

Trockene Haut wird wirksam bekämpft und der daraus resultierende Juckreiz reduziert. Gerade frischgebackene Bartträger werden es genießen. Wer gerade erst anfängt, sich einen Bart wachsen zu lassen, dessen Haut muss sich erst den neuen Gegebenheiten anpassen. Sie trocknet schneller aus und bildet unangenehme Schuppen aus. Das Bartöl liefert der Haut dann die Elastizität, um den Bart zu halten und gesund zu bleiben. Haut und Barthaar werden so gepflegt und geschützt.

Wie oft sollte man den Bart waschen?

Trägt man einen kurzen Bart, reicht es aus, wenn der Bart bei der Haarwäsche mitgewaschen wird oder wenn er schmutzig geworden ist. Ein langer, prächtiger Bart oder Bärte mit aufwendigem Styling sollten jedoch häufiger gewaschen werden, um Reste von Stylingprodukten, Umwelteinflüsse, Staub und Essensreste gründlich zu entfernen. Mindestens alle zwei Tage bzw. an drei festen Tagen pro Woche sollte dann der Bart mit einem milden Shampoo und handwarmem Wasser gewaschen werden.

Gerade in der heutigen, besonders stressigen Zeit fehlt vielleicht die nötige Freizeit, um sich gebührend um den Bart zu kümmern. In diesem Fall kann der Bart beispielsweise unter der Woche mit klarem Wasser ausgespült werden, grober Schmutz wird mit der Bartbürste herausgebürstet oder mit dem Kamm entfernt. Am Wochenende dann erhält der Bart sein gebührendes Pflegeprogramm: Rasieren, stutzen, mit dem Bartshampoo waschen und anschließend mit einem hochwertigen Bartöl verwöhnen.

Wie oft sollte man den Bart ölen?

Das Ölen sollte immer direkt mit dem Waschen zusammenfallen. Wenn der Bart gründlich gewaschen wurde, wird er tupfend abgetrocknet. Ein kalter oder lauwarmer Föhn kann hier ebenfalls hilfreich sein, ansonsten kann er auch an der Luft trocknen. Keinesfalls sollte der Bart gerubbelt werden, da dies das Haar schädigen kann. Ist der Bart dann richtig trocken, wir das Bartöl aufgetragen. So wird der Bart wieder rundum geschützt und verströmt einen angenehmen Duft. Als Faustregel gilt also, dass das Bartöl eigentlich genauso oft benutzt wird, wie das Bartshampoo.

Es ist auch möglich, den Bart regelmäßig jeden Morgen zu ölen. Dies empfiehlt sich besonders, wenn man damit den Bart stylen will. Auch kann der Duft des ätherischen Öls eine besondere, persönliche Note verleihen. Damit dieser Duft über den Tag anhält, wird dann der Bart nach der morgendlichen Hygiene gründlich getrocknet und mit dem Bartöl behandelt.

Welches Öl ist gut für den Bart?

Grundsätzlich sind fast alle in der Kosmetik verwendeten Öle auch für den Bart gut geeignet. Besonders gut sind Nussöle und Kernöle. Sehr gute Bartöle sind daher Macadamiaöl und Jojobaöl, Avocadoöl und Olivenöl. Auch Traubenkernöl eignet sich sehr gut für die Bartpflege. Grundsätzlich sollte ein Bartöl ohne Mineralöle auskommen. Diese schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Bart, denn Mineralöl kann die Struktur des Barthaares angreifen und schädigen.

Will man seinem Bart etwas besonders gutes tun, sollte man speziell für die Bedürfnisse des Bartes angemischtes Bartöl verwenden. Diese enthalten oft besondere Zusätze aus pflegenden oder vitaminreichen Stoffen, um Haut und Barthaare gezielt zu pflegen und zu schützen. Ein besonders gutes Öl beinhaltet dabei immer Rizinusöl. Dieses Öl ist neben den pflegenden Eigenschaften ein Booster für die Bartkraft und kann den Bartwuchs anregen.

In ein gutes Bartöl gehört neben den pflegenden Trägerölen auch das ätherische Öl für den angenehmen Duft. Ätherische Öle können dabei aus allen möglichen Duftquellen kommen, von fruchtig-frisch über männlich-herb bis exotisch. Wer möchte, kann sich sogar eigene ätherische Öle besorgen und das Bartöl damit verfeinern. Dann verströmt der Bart dezent einen angenehmen Duft nach Wald, Wiese, Kakao, Früchten oder vielleicht auch Knoblauch-Nuss. Der Fantasie setzt nur die Chemie dabei Grenzen.

Was bringt Rizinusöl für den Bart?

Rizinusöl ist der Booster unter den Ölen. Bis zu 90% des Öls sind die Rizinolsäure. Zum Einen wirkt kaltgepresstes Rizinusöl antibakteriell. Das ist auch der Grund, warum es oral eingenommen zu Durchfall führt: Es tötet die Darmbakterien ab. Auf der Haut wirkt das Öl anregend, durchblutungsfördernd und sogar antioxidativ. Das bedeutet, es kann vorzeitiges Hautaltern vermindern. Seine anregende Wirkung betrifft nicht nur die Durchblutung der Hautzellen, sondern dadurch auch die Versorgung der Haarwurzeln.

Sorgen Mangelernährung oder Stress dafür, dass die Nährstoffe nicht mehr in den Haarwurzeln ankommen, reduzieren diese die Haarproduktion. Unter Umständen stellen sie sie sogar komplett ein. Wird nun die Durchblutung und damit die Nährstoffversorgung gesteigert, können die Haarwurzeln wieder zur vollen Größe auflaufen und der Bartwuchs wird gesteigert. So kann Rizinusöl dabei helfen, schlafende Haarwurzeln zu wecken und die gemütlichen zu mehr Arbeit anzuregen. Ein richtiger Treibstoff für den Bart.

Insgesamt hat Rizinusöl damit eines der weitgefächertsten Anwendungsgebiete: Es macht das Barthaar weich und geschmeidig, kräftigt es und steigert seine Widerstandskraft gegen mechanische und andere Umwelteinflüsse, mindert Juckreiz und Schuppenbildung. Darüber hinaus spendet es trockener Haut mehr Feuchtigkeit und Elastizität und boostet den Bartwuchs.

Wie sieht die Anwendung von Bartöl aus?

Bartöl wird nach der Bartwäsche aufgetragen. Dafür werden ein paar Tropfen des Öls zwischen den Händen verrieben und sanft in den Bart einmassiert. Dabei fährt man mit den Fingern kraulend in den Bart, greift das Haar und lässt es wieder los. Ist der gesamte Bart versorgt, kommt die Bartbürste zum Einsatz und verteilt das Öl tief zwischen die einzelnen Haare. So erreicht das Öl auch die Haut. Ist der Bart schon zu lang oder zu dicht für die Bartbürste, kann ein Bartkamm Abhilfe schaffen.

Das Bartöl sollte zwischen dem Gebrauch immer kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden. Die meisten Bartöle werden heute in Flaschen oder Flakons verkauft, die lichtundurchlässig sind. Auch braune Glasflaschen zählen dazu, da sie das ultraviolette Licht herausfiltern, das ansonsten einen negativen Einfluss auf die Qualität des Öls haben könnte.

Wie viel Bartöl brauche ich?

Als Orientierung kann man sagen, ein Tropfen Öl pro Zentimeter Vollbartlänge und am Ende noch einen Tropfen zusätzlich. Für einen Vollbart von einem Zentimeter Länge also 2 Tropfen, bei zwei Zentimetern 3 Tropfen und so weiter. Bei einem „halben Vollbart“ entsprechend die Hälfte. Also beispielsweise bei einem Henriquatre oder einer Fischerkrause. Bartöl ist sehr ergiebig, weswegen es nur in kleinen Flaschen oder Flakons verkauft wird.

Wer gerade erst anfängt, seinen Bart mit Bartöl zu pflegen, hat oft die Tendenz zu viel zu benutzen. Bartöl soll jedoch nur hauchdünn auf den Haaren aufliegen, denn einige der pflegenden Inhaltsstoffe entfalten erst ihre Wirkung, wenn das Öl verdunstet. Vorbeugend gilt: Lieber nachnehmen als übernehmen. Also lieber etwas zu wenig Öl auf der Hand haben und noch einen Tropfen zusätzlich nehmen, wenn es nicht reicht, als dass man Öl verschwendet und es regelrecht aus dem Bart tropft.

Kann Bartöl schlecht werden?

Bartöl kann tatsächlich schlecht werden. Wie lange das Öl haltbar ist, hängt von den verwendeten Trägerölen ab. Hanföl zum Beispiel ist nach dem Öffnen nur drei Monate haltbar. Rizinusöl auf der anderen Seite ist bis zu acht Monate haltbar. Für die Haltbarkeit eines Bartöls orientiert man sich als Richtwert an der Haltbarkeit des am kürzesten haltbaren einzelnen Öls.

Natürlich kann Bartöl oft auch nach Ablauf der Haltbarkeit gefahrlos verwendet werden, solange alle Bestandteile natürlich und kaltgepresst sind. Aber es riecht unangenehm und ranzig und das sollte sich niemand antun. Ist eins der Öle im Bartöl jedoch heißgepresst, kann es nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums zur Freisetzung von Radikalen kommen. Solche Öle sollten auch wirklich nicht länger als angegeben benutzt und nach dem Öffnen zügig verbraucht werden.

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