Trockene Haut im Alter: Was kann ich tun?

Im Alter wird man mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Alles fällt plötzlich schwerer, die Energie schwindet und auch das Äußere verändert sich. Ein großes Problem ist dabei die Haut: Mit jedem zusätzlichen Lebensjahr wird sie immer …

Im Alter wird man mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Alles fällt plötzlich schwerer, die Energie schwindet und auch das Äußere verändert sich. Ein großes Problem ist dabei die Haut: Mit jedem zusätzlichen Lebensjahr wird sie immer trockener. Was Sie gegen das unangenehme Hautgefühl tun können, lesen Sie hier.

Wie erkenne ich trockene Haut?

Bei trockener Haut kriegt man meist den Ratschlag, die Haut schön dick einzucremen. Nur leider hilft das nicht immer. Trockene Haut ist oft viel komplexer als die meisten denken und mit einer Hautcreme ist es nicht getan.

Menschen haben unterschiedliche Hauttypen. Der Idealzustand ist die normale Haut. Sie ist ausgeglichen, produziert ausreichend Talg, aber nicht so viel, dass er die Poren verstopft. Eine normale Haut fühlt sich nach dem Waschen weich an und spannt nicht. Rötungen, Schüppchen und Irritationen sind bei einem normalen Hauttypen eine Seltenheit.

Trockene Haut hingegen ist alles andere als ausgeglichen. Sie macht sich schnell durch ein unangenehmes Hautgefühl bemerkbar. Typische Symptome einer trockenen Haut sind:

  • Schüppchenbildung
  • Spannungsgefühl, v.a. nach dem Waschen 
  • trockenes Hautgefühl trotz starker Talgproduktion (fettig-trockene Haut)
  • Rötungen und Hautirritationen
  • Trockenheitsfältchen
  • Juckreiz

Eine trockene Haut unterscheidet sich ganz deutlich vom normalen Hautzustand. Im Alter kommt außerdem noch ein weiteres, charakteristisches Merkmal hinzu: Die Haut wird sehr dünn, fast pergamentartig.

Was sind die Ursachen für trockene Haut im Alter?

Wenn die Haut austrocknet, ist sie aus dem Gleichgewicht geraten und hat ihren Eigenschutz verloren. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich.

Kollagenabbau

Ein wesentlicher Faktor, der zu trockener Haut im Alter führt, ist der altersbedingte Abbau von Kollagen. Dieser Prozess beginnt schon mit ca. 25 Jahren. Pro Jahr gehen so rund 1 Prozent des hauteigenen Kollagens verloren – und damit auch die Festigkeit und Fülle der Haut. Zusätzlich wird körpereigenes Hyaluron abgebaut. Beides sind sehr wichtige Feuchtigkeitsspeicher der Haut. Fehlen sie, kann die Feuchtigkeit nicht mehr festgehalten werden und die Haut trocknet allmählich aus.

Hormonschwankungen

Das Älterwerden geht auch mit einer Veränderung des Hormonspiegels einher. Insbesondere Frauen bemerken das mit dem Einsetzen der Wechseljahre. Der Körper produziert immer weniger Östrogene. Dadurch wird die Kollagenbildung eingeschränkt und der Fettgehalt der Haut sinkt. Außerdem führt der Östrogenmangel zum Kollagenabbau. Die Folge: Schleimhäute und die Haut trocknen aus. Und auch Männer sind betroffen. Im Alter schwindet das Testosteron und infolgedessen werden die Talgdrüsen inaktiver. Weniger Talg bedeutet weniger Schutz vor äußeren Einflüssen. Infolgedessen wird die Haut immer trockener.

Stress

Auch Stress belastet die Haut. Viele bekommen Stresspickel, denn die Stresshormone regen die Talgproduktion an. Dadurch verstopfen die Poren und es bilden sich Mitesser. Und auch trockene Haut im Alter kann durch Stress verursacht werden. Die Stresshormone beeinträchtigen die natürliche Schutzbarriere der Haut, auch Mikrobiom genannt. Sie gerät aus dem Gleichgewicht und verliert ihre schützende Funktion. Die Folge: Feuchtigkeit verdunstet schneller aus der Haut und schädliche, äußere Einflüsse haben leichtes Spiel. Vor allem alternder Haut fehlt das Regenerationsvermögen und so entsteht eine trockene Hautoberfläche.

Vitaminmangel

Viele Menschen leiden im Alter unter Mangelerscheinungen, da sie nicht mehr ausreichend Vitamine zu sich nehmen oder der Körper nicht mehr in der Lage ist, sie vollständig zu verwerten. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die B-Vitamine, aber auch Spurenelemente und Mineralien. Sie stärken die Haut nicht nur, sondern verbessern ihre Aufnahme- und Erneuerungsfähigkeit. Fehlen sie, wird die Haut geschwächt und trocknet aus. Die Haut wird fahl und ausdruckslos und auch Unreinheiten und Rötungen treten in Kombination mit der Trockenheit auf. 

Schlafmangel

Ein typisches Altersproblem ist Schlafmangel. Ältere Menschen brauchen grundsätzlich etwas weniger Schlaf als junge Erwachsene, dennoch ist der Schlaf für viele Menschen im Alter nur wenig erholsam. Das Einschlafen und Durchschlafen fällt schwer und das hat gravierende Auswirkungen auf den Körper und Geist. Im Schlaf finden wichtige Regenerationsprozesse statt, die durch den Schlafmangel beeinträchtigt werden. Das schwächt die Hautbarriere und die Haut wird anfälliger für Austrocknung.

Pflege

Trockene Haut benötigt eine spezielle Pflege, um den Schutzmantel wiederherzustellen und so der Trockenheit entgegenzuwirken. Die meisten Menschen, die von trockener Haut betroffen sind, händeln ihren Hauttypen jedoch falsch und fördern die Austrocknung. Harsche Reinigungslotionen, mechanische Gesichtsbürsten und stark parfümierte und alkoholhaltige Gesichtsprodukte schädigen die Schutzbarriere und reizen die ohnehin schon empfindliche Altershaut. Nach dem Waschen spannt und schuppt die Haut.

Trockene Haut im Alter pflegen. Das können sie tun

Eine trockene Altershaut ist sehr anspruchsvoll. Hier die passende Pflegeroutine zu finden, die den hauteigenen Schutz wiederherstellt, wird für viele zur Herausforderung. Es herrscht der Irrglaube, dass trockene Haut einfach nur schön dick eingecremt werden muss. Doch wenn der Schutzmantel geschädigt ist, bringt alles Eincremen nichts, wenn die Barriere nicht aufgebaut wird.

  1. Reinigung

Auch trockene Haut muss gereinigt werden, vor allem wenn Make-up verwendet wird Allerdings sollte man dabei auf Reinigungsbürsten, Abschminktücher und aggressive Waschgels verzichten. Stattdessen empfiehlt sich das Oil Cleansing – also die Gesichtsreinigung mit Öl. Dafür wird im ersten Schritt ein spezielles Gesichtsöl oder ein natürliches Öl der Wahl (z.B. Jojobaöl) gründlich in kreisförmigen Bewegungen einmassiert und anschließend mit einem Tuch abgenommen. Die Überreste werden im zweiten Schritt mit einer milden, pH-hautneutralen Waschlotion abgewaschen. 

Die 2-Schritt-Ölreinigung beugt der Austrocknung der Haut vor und erhält die Lipidbarriere auch während der Reinigung aufrecht. So wird die Feuchtigkeit in der Haut eingeschlossen. Überschüssige Talgrückstände und Kosmetika werden durch Fettmoleküle gebunden und so schonend vom Gesicht entfernt. Mit der pH-neutralen Waschlotion wird verhindert, dass die Hornschicht aufquillt und Feuchtigkeit verdunstet.

  1. Pflege

Der nächste und wichtigste Schritt bei der Pflege trockener Haut ist die Feuchtigkeitspflege. Trockene Haut im Alter hat die Fähigkeit, sich selbst vor Austrocknung zu schützen, verloren. Um den schützenden Mantel wiederherzustellen, benötigt die alternde Haut folgende Wirkstoffe:

  • Moos-Extrakt: Moos-Extrakt ist ein biotechnologischer Wirkstoff, der aus Moos gewonnen wird. Moose sind extrem widerstandsfähig und diese Eigenschaft kann mit Hilfe von Moos-Extrakt auf die Haut übertragen werden. Der Wirkstoff ist in der Aktiv Moossalbe enthalten und hilft der alternden Haut dabei, sich nach dem Waschen schneller zu regenerieren und klimatischen Veränderungen besser standzuhalten. 
  • Fettsäuren und Ceramide: Essentielle Fettsäuren und Ceramide sind ein wesentlicher Bestandteil einer intakten Hautbarriere. Sie binden lipophile Bestandteile, die die Haut schützen und mit Feuchtigkeit versorgen. Außerdem leisten sie einen Beitrag zum Aufbau einer gesunden Haut. Aus diesem Grund sollte die Pflege für trockene Haut im Alter unbedingt Fettsäuren und Ceramide enthalten, die den hauteigenen Lipiden ähneln, wie z.B. Linolsäure oder Palmitinsäure.
  • NMF: Unter NMF versteht man die sogenannten Natural Moisturizing Factors. Natürliche Feuchthaltefaktoren sind eine Mischung aus feuchtigkeitsspendenden Stoffen, die sich in der obersten Hautschicht befinden und für die Bindung von Wasser verantwortlich sind. Dazu gehören u.a. Aminosäuren, Milchsäure, Hyaluronsäure und Urea. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Hautbarriere. NMF speichern Feuchtigkeit und sorgen so für eine glatte und weiche Haut. 
  1. Peelings  

Bei trockener Haut im Alter neigen viele Betroffene dazu, übervorsichtig zu sein. Peelings nutzen nur die wenigsten – zu Unrecht. Mit Hilfe von chemischen Peelings, genauer gesagt AHA und BHA Peelings, kann die trockene Haut entschuppt werden. Durch den niedrigen pH-Wert wird die Hornschicht schonend aufgeweicht und abgestorbene Hautzellen können abgelöst werden. Zugleich regen sie die Regeneration und Kollagenbildung in der alternden Haut an. Das verbessert ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern und trägt so zu einem geschmeidigen und gepflegten Hautgefühl bei.

Fazit

Trockene Haut kommt im Alter sehr häufig vor. Schuld daran ist der altersbedingte Abbau von Hyaluronsäure und Kollagen. Aber auch Stress, ein Vitaminmangel und die falsche Pflege trocknen die Haut aus und verursachen Schuppen und Rötungen. Bei trockener Altershaut ist die Hautbarriere geschwächt. Um sie wieder aufzubauen, werden natürliche Feuchthaltefaktoren, Lipide und stärkende Extrakte wie z.B. Moos-Extrakt benötigt. So kann sich der natürliche Schutzmantel erholen und das trockene Hautgefühl verschwindet.