Die Gefahr von illegalen Potenzmitteln – Jüngstes Beispiel „Power Khan“

Nahrungsergänzungsmittel zur Potenz- sowie Libido-Steigerung sowie Schlankheitsmittel weisen immer häufiger illegale Inhaltsstoffe auf, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden können. Das Schlimme daran ist, dass Verbraucher oftmals nicht einmal wissen, dass solche Stoffe in …

Nahrungsergänzungsmittel zur Potenz- sowie Libido-Steigerung sowie Schlankheitsmittel weisen immer häufiger illegale Inhaltsstoffe auf, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden können. Das Schlimme daran ist, dass Verbraucher oftmals nicht einmal wissen, dass solche Stoffe in den Produkten enthalten sind.

Sie werden als rein pflanzlich deklariert. Lebensgefährliche Substanzen werden einfach verschwiegen und von ausländischen Anbietern und Deutschland günstig verkauft. Ist es aus diesem Grund wichtig, potenzsteigernde Mittel ausschließlich in den örtlichen Apotheken zu erwerben?

Fragliche Zusammensetzung von Potenzmitteln aus dem Ausland

Viele ausländische Produkte werden als rein pflanzlich angepriesen. Wichtige Inhaltsstoffe werden oftmals verschwiegen. So enthalten Potenzmittel aus Indien, China, Thailand und Co. oftmals Extrakte von Knoblauch, Zitronenschalen oder auch Wassermelonen, doch das Vorkommnis weiterer Inhaltsstoffe wird verschwiegen. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um Sildenafil und andere Sildenafil-Derivate sowie weitere PDE-5-Hemmer.

Wissenswert: In Deutschland gilt der illegale Handel mit Mittel, welche einen Sildenafil-Gehalt aufweisen, als Straftat. Diese kann mit einer Geldstrafe oder auch einer Freiheitsstrafe geahndet werden.

Der Vertrieb per Online-Handel wird immer organisierter und krimineller. Auf diesem Weg droht Lebensgefahr per Mausklick für die potenziellen Käufer dieser oftmals lebensgefährlichen Präparate, die in erster Linie als rein pflanzlich ausgegeben werden.

Potenzmittel aus dem Internet bergen viele Gefahren

Für viele Männer ist es deutlich angenehmer, Medikamente zur Behandlung von erektiler Dysfunktion online zu erwerben. Sie sparen sich dadurch den Weg zur Apotheke und haben eine große Auswahl an Produkten zur Verfügung. Zudem ist sind Erektionsstörungen für viele Männer ein Tabu-Thema. Aufgrund der vorhandenen Scham wird der Bestellprozess häufig bevorzugt.

Achtung: Die Art des Erwerbs gestaltet sich deutlich angenehmer. Häufig werden jedoch Imitate von Produkten angeboten. Zudem werden in vielen Fällen Inhaltsstoffe einfach verschwiegen. Dies kann im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Auswirkungen auf den Konsumenten haben. 

Behörden warnen immer vermehrt vor frei-erhältlichen Potenzmitteln. In mehreren Fällen wurde ein nicht geringer Sildenafil-Gehalt nachgewiesen. Der Wirkstoff wird häufig zur Behandlung von Erektionsstörungen verwendet, ist aber zulassungs- sowie verschreibungspflichtig. Das liegt nicht zuletzt an den Nebenwirkungen und Gefahren, die Sildenafil mit sich bringt.

Auch das berühmte Viagra ist Sildenafil-haltig. Demnach muss auch hier eine ärztliche Aufsicht erfolgen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Herzmedikamenten ist Viagra ungeeignet, da es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommt.

Diverse Produkte werden zudem mit der Begrifflichkeit „rein pflanzlich“ ausgezeichnet. Dies mag in einigen Fällen korrekt sein. Doch beispielsweise sind neuartige Pflanzen aus China nicht immer legal in Deutschland. Die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sowie die Wechselwirkung in Kombination mit anderen Medikamenten ist unzureichend untersucht worden oder sogar als bedrohlich eingestuft. Aus diesem Grund sollten potenzielle Konsumenten nicht auf diesen Aufdruck vertrauen, wenn die Produkte nicht aus Deutschland stammen.

Rechtliche Lücken in puncto Nahrungsmittelergänzungen

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln gibt es einige rechtliche Lücken. Doch zwei Punkte sind eindeutig, auf die sich Konsumenten stets berufen können. Hierbei geht es zum einen um die verschreibungspflichtigen Arzneistoffe und zum anderen um neuartige Zutaten, welche vor 1997 in Deutschland in einem nicht wirklich nennenswerten Maße verzehrt wurden. Natürlich sind zudem all jene Stoffe verboten, die weder Lebensmittel noch sicher sind.

Doch immer wieder werden in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel aus dem Rennen gezogen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass einige Inhaltsstoffe nicht deklariert werden. Steht nun eine Untersuchung des Mittels an, so werden häufig weitere Substanzen gefunden, wie beispielsweise Sildenafil in schwankender Konzentration.

Vor allem können Stoffe mit diesen zugesetzten Inhaltsstoffen aufgewiesen werden, teilte das EU-Schnellwarnsystem RASFF mit:

  • Sildenafil, Homosildenafil und Tadalafil (typische Potenzmittel)
  • Appetitzügler Sibutramin (weltweit vom Markt genommen)
  • Schlankheitsmittel Phenolphthalein (stark krebserregend)
  • Abführmittel Sennes (Cassia senna) (möglicherweise ebenfalls krebserregend)
  • Ephedra
  • Synephrin
  • Yohimbin
  • Tetrahydrocannabiol (THC)
  • DMAA/Methylhexanamin
  • Dinitrophenol (DNP)
  • GABA (gamma-Aminobuttersäure)

Die Produkte werden vor allem bei Grenzkontrollen auffällig. Aber auch deutschsprachige Anbieter vermarkten solche fragwürdigen und gefährlichen Produkte. Dazu zählt beispielsweise auch Amazon. Die Internetplattform achtet nicht gezielt darauf, welche Produkte letztendlich vermarktet werden. So kann das ein oder andere Produkt entweder wirkungslos sein oder im schlimmeren Fall lebensbedrohlich.

So können sich Verbraucher schützen

Produkte, welche in Deutschland nicht angeboten werden, sind aus Gutem Grund verboten. Zudem können zugelassene Versand-Apotheken für mehr Sicherheit des Verbrauchers sorgen. Sie bieten lediglich all jene Produkte an, die auf den deutschen Märkten zertifiziert und für sicher erklärt wurden.

Vor fragwürdigen und gefährlichen Produkten aus dem Raum China, Kanada und Co. wird auf Internetportalen sehr häufig gewarnt. Wer sich für den Kauf im Internet entscheidet, sollte etwas genauer recherchieren. Werden Nahrungsergänzungsmittel zudem für die Behandlung von Krankheiten ausgeschrieben, so sollte jeder Verbraucher skeptisch werden. Nahrungsergänzer heilen niemals Krankheiten und werden es auch niemals tun.

Tipp: Eine gute Internet-Plattform stellt Medikamente umfangreich dar und weist auf Neben- und Wechselwirkungen hin. Im Bestfall werden zudem Informationen zu rechtlichen Gegebenheiten angeboten, insbesondere für die Ausstellung von Online Rezepten und den Versandhandel für Medikamente. Zudem listet das Landeszentrum Gesundheit NRW alle nicht zugelassenen Produkte auf, vor allem jene aus dem englischsprachigen Raum. 

Auch der Zoll informiert über Thematiken dieser Art, vor allem über Produkte per Postversand. Auf lebensmittelwarnung.de finden sich all jene Produkte wieder, die es bis in den deutschen Einzelhandel geschafft haben, im Anschluss jedoch wieder zurückgerufen wurden.

Warnung vor dem Potenzmittel „Power Khan“

Bei dem Potenzmittel „Power Khan“ handelt es sich um kugelförmige dunkle Tabletten, die die Potenz von Männern unterstützen soll. Jedoch wurde in diesen Produkten der Wirkstoff Sildenafil gefunden oder zumindest Abwandlungen davon in einer stark schwankenden Konzentration.

Sildenafil gilt als offizielles Mittel, um Erektionsstörungen zu behandeln. Allerdings ist dieser Wirkstoff in Deutschland zulassungs- sowie verschreibungspflichtig. „Power Khan“ weist keine Zulassung auf. Zudem wird es als natürliches Produkt vermarktet, dessen Nebenwirkungen gänzlich verschwiegen werden:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Verdauungs- sowie Sehstörungen
  • In Kombination mit Herzmedikamenten lebensbedrohliche Wechselwirkungen

Fazit

Für eine potenzsteigernde Wirkung sollte keinesfalls ein Produkt erworben werden, welches eine rasche und gezielte Wirkung verspricht und zudem preislich sehr attraktiv klingt. Wichtig ist es, die Produkte im Vorfeld genau zu untersuchen und bestenfalls auch Rezensionen aufzusuchen. Einige Internetseiten zeigen zudem auf, welche Produkte ganz klar in Deutschland aus dem Verkehr gezogen wurden.

Zudem gibt es zertifizierte Mittel, auf die sich Konsumenten stets berufen können. Eine ärztliche Betreuung bei der Einnahme von Viagra und Co. ist zwingend notwendig, da es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann. Außerdem ist es allgemein ratsam, die Einnahme von Medikamenten zur Behebung einer erektilen Dysfunktion mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.